Neunzehntausend Frauen am ersten Tag

Ein frischer Wind weht durch die USA

Mein Ziel ist es, Ende des Sommers meinen nächsten Roman zu beenden. Deshalb befinde ich mich momentan im Schreibtunnel.  Das bedeutet konkret, dass ich ausschließlich für den Roman relevante Lektüre zu mir nehme, meine Zeit auf Social Media einschränke und kaum Nachrichten konsumiere. Auch meine persönlichen, sozialen Kontakte versuche ich zu minimieren (fällt mir gerade besonders schwer). Einsam ist das aber keinesfalls, denn ich verbringe ja in meiner Fantasie viel Zeit mit den spannenden Menschen, deren Geschichten ich aufschreiben darf.

Und Carsten ist ja auch noch da. Tollerweise ist er zurzeit mein wandelnder News-Feed und ruft mir hin und wieder die Themen des Tages zu. Außer mit seinem Witz und Charme versorgt er mich also auch noch mit den wichtigsten Neuigkeiten, damit ich nicht völlig aus der Welt falle.
So erfuhr ich, dass Trump ein Attentat überlebt hat, dass Joe Biden nun endlich ein Einsehen hatte und sich aus dem Wahlkampf zurückgezogen hat und auch über die frauenfeindlichen Childless-Cat-Lady-Tiraden von Trumps Vizekandidat hat er mich informiert. Ich bin übrigens selbst eine CCL … just saying.

Im Waldhaus herrscht seit Bidens Rückzug wieder mehr Optimismus, denn sein Verzicht scheint in Amerika einiges in Bewegung gesetzt zu haben. An einem Nachmittag kommt Carsten in mein Schreibzimmer und sagt: »Sorry, aber ich muss dich jetzt einfach stören und dir das erzählen.« Und dann berichtet er mir davon, dass