Auf unserem Rückweg in den Wald, machen wir noch für ein paar Tage Halt auf Lefkada. Hier ist der Frühling schon mit voller Wucht angekommen. Die Insel ist saftig, grün und bunt. In der Bucht, wo wir auch Anfang Februar die erste Nacht auf der Insel verbracht haben, sieht es jetzt ganz anders aus. Wir kommen an, während die Sonne gerade untergeht. Und dieses kleine Stückchen Erde präsentiert sich wie ein Garten Eden. Zwei zarte rosa Malven stehen da direkt vor dem Meer, kräftiger gelber Mohn, von dessen Existenz ich noch nicht einmal wusste, gleich daneben, neongelber Ginster weiter hinten und noch viele weitere kleine Blümchen, die mir ihre Blüten in rosa, lila und blau entgegenrecken.
Am nächsten Tag gehen wir in Lefkada-Stadt einkaufen. Der Ort ist voll von Menschen und hat einen völlig anderen Vibe als im Februar. Damals (es fühlt sich so an, als hätte unsere Reise vor Jahren hier begonnen) ging es beschaulich zu. Jetzt ist hektische Betriebsamkeit angesagt.
Obwohl wir ja eher nicht so die Fans von trubeliger Stadtatmosphäre sind, setzen wir uns in ein Restaurant. Wir haben großen Hunger. Heute morgen haben uns in unserer schönen Bucht ein paar Gnitzen und noch mehr Mücken überfallen. Es war so drückend schwül, dass wir Kopfweh bekamen. Ein schneller Aufbruch ohne Frühstück war die Folge.
Hier, am Hafen, weht ein leichter Wind. Es lässt sich gut aushalten und ich weiß, gleich werden wir etwas Leckeres zu Essen serviert bekommen.
Das Leben ist, wie eigentlich die gesamten letzten Monate, leicht. Leicht und gut.
»Ich glaube, ich war noch nie so lange am Stück so glücklich, habe noch nie so luxuriös gelebt«, sage ich zu Carsten. Dann muss ich ein bisschen lachen, weil ich in den letzten drei Monaten nur ein einziges Mal auf einer richtigen Toilette war. Die anderen neunzig Tage habe ich mir